Niemand lässt den anderen ausreden. Sie fallen einander ins Wort. Anna und Lara streiten sich. Anna versteht das Problem ihrer Freundin nicht.
Für sie ist alles klar. Es ist ganz simpel. Wenn Lara es endlich mal aus ihrer Perspektive betrachten würde, könnte sie erkennen, wo der Fehler liegt.
Doch für Lara ist es nicht so einfach. Sie fühlt sich missverstanden. Anna geht viel zu kalt an das Problem heran. Sie zeigt kein Mitgefühl, sondern fordert Lara auf etwas zu tun, was total gegen ihre Natur ist.
Niemand versteht den anderen
Die beiden sind unterschiedlich. Sie reden aneinander vorbei, statt gemeinsam eine Lösung zu finden. Jeder von ihnen hat einen anderen Ansatz. Dabei würde es den Beiden helfen, sich in die andere hineinzuversetzen.
Jeder von uns fühlt. Es gibt einen Weg, den anderen zu verstehen – in dem wir uns in ihn hineinversetzen. Nicht theoretisch sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Wie ein Schauspieler. Anna könnte versuchen die Rolle ‚Lara‘ zu spielen. Es würde sie einen großen Schritt weiterbringen, einfach in ihr Naturell tauchen und versuchen ihre Eigenarten nachzuahmen.
Wo Worte versagen, kann die Empathie wahre Wunder bewirken
Es mag wie ein lustiges Rollenspiel klingen aber ein Versuch lohnt sich. Wenn Lara sich in den Kopf ihrer Freundin versetzt und versucht wie Anna zu fühlen und zu denken, wird ihr schnell klar, woher die Unstimmigkeiten stammen. Sie wird Annas analytische Ader erkennen und spüren wie stark ihr Auftreten ist.
Worte können oftmals nur ein Bruchteil aussagen. Gefühle, unbewusste Muster und unterdrückte Gedanken- all das befindet sich unter der Oberfläche. Eine Diskussion kann nicht alle Facetten offenlegen.
Worte haben Grenzen
Oftmals gibt es ein Gefühl, welches sich nicht beschreiben lässt. Es liegt in der Luft wie ein schwacher Duft oder der Nachhall eines Klangs. Das alles lässt sich nicht ausdiskutieren.
Denn, da wo die Worte an ihre Grenze gelangen, kommt das Gefühl ins Spiel. Die Fähigkeit sich in den anderen hineinzuversetzen.
Wenn Anna in Laras Kopf schlüpft, sieht sie die zwiespältigen Gedanken und erkennt ihre Unsicherheiten. Sie spürt am eigenen Leib, wie zart Lara ist und dass sie dieses Problem ganz anders lösen möchte.
Reden kann sehr eindimensional sein. Während uns die Empathie viele Dimensionen auf einmal öffnet.
Wenn wir fühlen können, wie schlecht es unserem Freund geht, verstehen wir in wenigen Sekunden sehr viel. So viel mehr als nach 30 Minuten Monolog.
Ein Versuch kann nicht schaden. Wenn das nächste Mal ein Konflikt auzubrechen droht, dann versuche dich in deinen Freund hineinzuversetzen und zu fühlen, warum er so reagiert. Es ist gar nicht so schwer wie es scheint und kann uns sehr viel bringen.
Je empathischer wir mit unseren Mitmenschen umgehen, desto besser werden sie sich fühlen.
Denn jeder sehnt sich danach, verstanden und akzeptiert zu werden.
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Bilder: Unsplash
Hallo,
das ist ein interessanter Ansatz. Bei guten Freunden versuche ich mich immer in deren Lage zu versetzen.
Ratschläge aus der eigenen Perspektive helfen ihnen nicht immer weiter.
LG
Hey Jule,
es kann auf jeden Fall hilfreich sein diese Methode auszuprobieren.
Einige glauben zu wissen, was der andere braucht – liegen aber meilenweit daneben.
Ein wenig Empathie kann Wunder bewirken =)