\nDenn wir sehen nie das gesamte Werk, sondern nur ein winziges Puzzlest\u00fcck der Wirklichkeit.<\/strong><\/p>\n
Unser Zeitalter wird von den sozialen Medien diktiert. Wir pr\u00e4sentieren uns auf Facebook, Youtube oder Instagram von einer bestimmten Seite. Aus einer Perspektive, die uns die meisten Likes und Klicks garantiert. Oftmals generieren wir damit ein v\u00f6llig falsches Bild.<\/p>\n
V\u00f6llig beabsichtigt<\/h4>\n
Genau so soll uns die Onlinewelt da drau\u00dfen wahrnehmen. Weil wir gerne selbst dieser perfekte Ausschnitt w\u00e4ren und die komplexe, weniger bunte und aufregende Wahrheit dahinter mit Hilfe von Photoshop retuschieren oder zumindest einen Filter dr\u00fcber legen.<\/p>\n
Wie leicht lassen wir uns von ein paar Pixeln irreleiten und ziehen die falschen Schl\u00fcsse \u00fcber Menschen.<\/span><\/p>\n Hanna und Mia sind Freundinnen, die viel gemeinsam unternehmen. Sie treffen sich am Wochenende und gehen zusammen weg. Der Club ist voll. Die B\u00e4sse bewegen die Leute. Die Stimmung kocht. Mia tanzt ausgelassen. Sie denkt, dass ihre Freundin genauso viel Spa\u00df hat wie sie. Warum ist es nicht Hanna verg\u00f6nnt? Sie verflucht ihren unzul\u00e4nglichen K\u00f6rper und zieht sich an die Bar zur\u00fcck. Andy f\u00fchlt sich jedes Mal schlecht, wenn er sich bei Facebook einloggt. Er sieht die Fotos seiner Freunde und kommt sich wie ein Versager vor. Jeder Klick durch das Album versetzt ihm einen tieferen und schmerzhafteren Stich. Wieso sitzt er abends alleine vor dem Bildschirm, w\u00e4hrend alle anderen gl\u00fccklich vergeben sind?
\nFehlanzeige.
\nHanna f\u00fchlt sich neben Mia wie ein Elefant. Sie glaubt nicht attraktiv genug zu sein. Warum kann sie nicht so schlank sein? Dann w\u00fcrden sie bestimmt viel mehr M\u00e4nner ansprechen. Mia hat es gut. Sie erntet pausenlos Blicke und wird dauernd angeflirtet.<\/p>\n
\nDabei hat sie keinen Schimmer, wie es in Mias Kopf aussieht.
\nSie hat keine Ahnung, dass Mia eine Essst\u00f6rung hat und schon viele Jahre damit k\u00e4mpft. Sie wei\u00df nicht, dass ihre Freundin deswegen bereits in der Klinik lag.
\nSie sieht nur diesen scheinbar perfekten K\u00f6rper.<\/p>\nDas scheinbar perfekte Leben der anderen ist eine Illusion<\/h4>\n
\nEin ehemaliger Kommilitone ist Abteilungsleiter einer renommierten Firma geworden, w\u00e4hrend er nach Jahren sein Dasein immer noch ganz unten in der Firmenhierarchie fristet. Er scrollt weiter und bleibt mit seinem Blick auf einem Bild h\u00e4ngen.
\nEine gute Bekannte hat geheiratet. Ihr L\u00e4cheln ist s\u00fc\u00dfer als die gigantische Torte. Er kann f\u00f6rmlich den Zuckerguss auf der Zunge schmecken.<\/p>\n
\nDie Welt ist ein unfairer Ort, an dem alle scheinbar ein besseres Los gezogen haben als er.
\nDabei wei\u00df Andy nicht, dass sein alter Studienfreund ab jetzt auch am Wochenende arbeiten muss. Zudem soll er auf sein langersehnten Urlaub verzichten und balanciert zwischen Depression und Burn-Out.
\nEr hat auch keine Ahnung, dass der Partner seiner Bekannten nicht treu ist. Sie leidet sehr darunter aber kann sich nicht trennen, weil sie emotional abh\u00e4ngig von ihm ist. Andy sieht nicht die Tr\u00e4nenspuren unter ihrer Schminke.<\/p>\n
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