Jedes Mal nehme ich mir vor Spaß auf der Party zu haben. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anwesenden brauche ich dafür keinen Alkohol. Es gibt nicht eine Feier, wo ich keine Fragen beantworten muss. Absolut immer wollen die Leute wissen, warum ich nichts trinke. Andere schauen mich an wie ein Alien. Für die meisten ist es unverständlich, denn für sie gehört ein Cocktail zur Party wie das A zum Alphabet.
Aber warum sollte ich Nervengift herunterschlucken?
Alkohol ist reinstes NERVENGIFT. Das ist kein Geheimnis.
Mein Körper ist ein Tempel und keine Müllkippe.
In was für einer verkehrten Welt leben wir, in der ich immer wieder erklären soll, warum ich meinen Körper nicht vergiften will?
Genauso wenig verstehe ich warum die Leute ein Problem damit haben, dass ich keine Tierleichen in mich hineinstopfe – aber das ist ein anderes Thema.
Um die Folgen des Konsums soll es hier gar nicht gehen. Dass Alkohol Gehirnzellen zerstört, zur Leberzirrhose führt oder gar Krebs verursacht, wissen die meisten. Ein wacher Teil ihres Geistes ist sich dieser Gefahr immer bewusst. Doch sie ignorieren ihn gekonnt.
Weitaus erstaunlicher finde ich die Reaktionen der Menschen auf meinen Verzicht.
Irgendjemand aus der Runde fragt immer nach meinen Gründen.
Fehlt dir dann auf der Party nicht etwas?
Sind es persönliche Probleme?
Erlaubt es deine Religion nicht?
Bist du dir wirklich sicher, dass du nicht trinken willst? Ich könnte das nicht. Das wäre zu langweilig.
Es ist schon irgendwie witzig. Ich kann mit hellseherischer Genauigkeit voraussagen, dass mindestens einer nachfragen wird.
Statt selbst zur Flasche zu greifen, beobachte ich viel lieber wie der Pegel der Gäste steigt und ihre Hemmungen fallen. Viele Menschen lassen ihr Masken herunter, sobald der Rausch ihnen den Kopf vernebelt.
Sollte es nicht umgekehrt sein? Die Leute könnten erzählen warum sie Alkohol trinken, statt mich zu fragen warum ich keinen Wodka-O herunterkippen will.
Fehlt nicht IHNEN etwas?
Gibt es da nicht in ihrem Leben ein Loch, welches sie mit hochprozentigen Getränken stopfen wollen? Sie brauchen dieses Suchtmittel, um aus sich herauszukommen. Es öffnet ihnen kurzzeitig die Tore in eine andere Welt. Hier vergessen sie die Strapazen und Probleme des Alltags.
Vielleicht wollen sie es nicht wahrhaben aber auch unregelmäßiger Konsum ist eine Abhängigkeit.
Wie kann es sein, dass es gesellschaftlich anerkannt ist, Nervengift zu trinken?
Sollten wir nicht die krankmachenden Standards hinterfragen, statt jemanden, dem seine Gesundheit und sein seelisches Wohl am Herzen liegen?
Ich werde auch auf der nächsten Party lieber rumsitzen, als Rum trinken.
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Bilder: Nitzsches Werke ||| Timo Klostermeier / pixelio.de
Nun, alles, was gegen die gesellschaftlichen Bräuche verstößt,
ist für selbige erst einmal ungewöhnlich und daher hinterfragenswert. Du selbst nennst das „Nichttrinken“ einen Verzicht.
Eine Norm zu hinterfragen,
die für die meisten Gewohnheit ist und einfach dazu gehört, sorgt für Kontroversen.
Es ist gar kein Verzicht eher eine freiwillige Abstinenz.
Grundsätzlich gilt es nicht zu verurteilen, was jemand (nicht) zu sich nimmt.
Jedoch ist es jedermanns Entscheidung, ob er die negativen Folgen dieses Konsums für sich in Kauf nehmen möchte (z.B. zu Gunsten eines kurzfristigen Rauschs).
Die Kausalität zwischen Alkohol und Krebs finde ich etwas kühn, ich würde gerne einmal die Belege dafür ansehen wollen.
Wir sollten niemanden verurteilen.
Der Bankräuber von gestern, kann der Lebensretter von morgen sein.
Jede konstante Vergiftung des Körpers hat drastische Folgen. Alkohol steht u.a. im Verdacht Leberkrebs auszulösen: https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/alkohol.php
Ich finde es ein bisschen schade, dass du das so… heftig siehst.
Vielleichst willst du deinem Ärger Luft machen, aber wenn du mir auf einer Party so begegnen würdest, weil ich dich fragte, warum du keinen Alk trinkst, würde ich mich abgestoßen fühlen. Alkohol ist für mich ein Genussmittel. Es bereitet mir Freude, mit Freunden zusammen zu sitzen und als I-Tüpfelchen ein Glas Wein zu trinken. Ich könnte auch ein leckeres Bonbon essen oder ein Stück Ingwer. Aber meistens mag ich die Mischung aus bitteren und sauren Bestandteilen sehr gern.
Ich denke, und darin stimme ich dir zu, dass Alkohol (ähnlich wie Zigaretten) eine gesellschaftliche Komponente haben, man kann gut zusammen kommen. Aber es ist kein Muss. Jemand formulierte auf FB drastisch „Wenn deine Freunde das nicht akzeptieren, such dir neue“ – so sehe ich das nicht. Aber wenn jemand nicht akzeptieren will, dass du keinen Alkohol trinkst, solltest du ihn stehenlassen oder das Thema wechseln. Man muss sich nicht immer erklären.
Ich kann aber die Fragen verstehen: Wenn du Alk ablehnst, grenzt du dich erstmal von der Gruppe ab – und natürlich versuchen die anderen dann, dich wieder gruppen-zugehörig zu machen. Es ist ja schwer zu unterscheiden, ob du nur das Getränk oder die ganze Party oder die Menschen ablehnst. Unter guten Freunden sollte aber klar sein, dass man deswegen nicht weniger zur Gruppe gehört.
Zusammenfassend: Alkohl muss nicht bei jeder Party anwesend sein, aber du solltest Leute nicht verurteilen, weil sie nachfragen.
Hey Evy,
ich verurteile niemanden und aktzeptiere seine Entscheidung zu trinken.
Jeder kann tun was er für richtig hält.
Ich verstehe nur nicht warum diejenigen, die sich dagegen entscheiden, es so oft erklären müssen.
Gute Frage,
Trinke zwar auch ab und zu mal einen wenn Ich eingeladen oder unterwegs bin, ist aber die Seltenheit. Ich Rauch mir lieber einen. Ist nicht so schädlich und bringt auch was.
Deine Ansicht dazu mag drastisch sein – aber ich teile sie.
Ich empfinde es auch als störend, generell sich erklären zu müssen, warum man viele Dinge tut oder eben nicht. Was Alkohol anbelangt bin ich auch der Ansicht, dass man sich nicht vergiften muss.
Toller Artikel! <3
Warum kommt dauernd, dass man andere nicht verurteilen soll?
Sehr wohl kann und muss man verurteilen was nicht passend ist gehört nämlich auch nicht in diese Welt. Die Erde ist kein Sozialschmarotzerplanet, wo jeder Dummkopf ein kostenloses Recht auf Leben hat. Leben muss man sich verdienen.
2.
Wer Alkohol für sein Leben braucht ist nicht nur armseelig sonden ein Weichei, denn es müssen sich nur die Menschen betäuben, welche für diese derzeit harte Welt einfacgh nicht stark genug im Verstand sind.