Er starrt hypnotisiert auf das Browserfenster und kann es kaum erwarten bis es neugeladen ist. Erst vor zwei Minuten hat er die Seite zum letzten Mal aktualisiert.

Eigentlich müsste er schon längst andere Aufgaben erledigen. Die Facharbeit schreibt sich nicht von alleine und auch sein Zimmer sehnt sich nach einem Staubsauger. Doch er sitzt gefesselt vor seinem Smartphone und hat die Welt völlig ausgeblendet.

Im Minutentakt wischt ihr Finger über den Bildschirm ihres Handys. Auf Whatsapp hat sich nicht viel getan aber sie will nichts verpassen. Es könnte sein, dass jemand innerhalb der nächsten Sekunden antwortet.

Eigentlich sollte sie auf die Straße schauen. Sie könnte jemanden anrempeln oder die Autos nicht bemerken. Doch sie sieht die Menschen und den Verkehr bloß aus dem Augenwinkel. Die bevölkerte Stadt nimmt sie nur noch durch einen Schleier wahr. Alles was für sie zählt, spielt sich auf einem glänzenden 5-Zoll-Bildschirm ab.

All das ist keine Seltenheit

Wenn ihr euch umschaut, werdet ihr viele Menschen sehen, die sich in die Welten ihres Smartphones flüchten. Fast ununterbrochen sind ihre Augen auf das kleine Gerät in ihrer Hand gerichtet. Was dort geschieht, ist viel spannender als die Realität um sie herum.

Erwischt ihr euch selbst dabei, wie ihr bei jedem Vibrieren auf das Handy blickt und im minutentakt nachschaut, ob etwas neues passiert ist?

Ist euch das Wort Phantomklingeln ein Begriff? Bekommt ihr Panik, wenn ihr euer Handy lange suchen müsst?
Verbringt ihr Stunden mit diesem Gegenstand und vergesst die Zeit dabei? Ist es wichtiger als euer Partner, eure Freunde und eure Gesundheit geworden?

Wenn das alles zutrifft, spielt dieses Gadget eine zu große Rolle in eurem Leben.
Ihr seid abhängig von diesem multifunktionalen Gerät, welches einst nur zum Telefonieren benutzt wurde.

Zugegeben – es ist ein wunderbares Mittel, um vor der harten Welt da draußen zu fliehen. Eine Pille, die in jeder Situation Linderung verspricht.

Denn mit deinen Fingerspitzen öffnest du unendliche Dimensionen der Ablenkungen

Internet an jedem beliebigen Ort. Millionen Apps aller Art. Spiele, die aus 2 Minuten zwei Stunden werden lassen.

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Aus echten Gesprächen zwischen Menschen wird eine Kommunikation zwischen zwei elektronischen Geräten. Kalt, kurz und bedeutungslos. Banalitäten werden versendet. Die Grammatik geht unter, während Smileys die Oberhand gewinnen.

Was geschieht hier?

Menschen bauen Unfälle, weil sie nicht fähig sind, sich auch nur für einen Moment vom Bildschirm ihres Smartphones zu lösen.

Sie brauchen ständige Unterhaltung. Immer neue Impulse, Nachschub wie ein Süchtiger. Dieses Entertainment begleitet sie sogar bis in den Schlaf. Das Smartphone ist das erste, was sie nach dem Aufstehen erblicken.

Wie weit soll es noch gehen?
Wollt ihr euch das Handy in die Haut implantieren lassen, damit ihr es nie verliert?

Halt

Die Welt spielt sich auch außerhalb des Smartphone-Bildschirms ab. Eine Sucht können wir erst heilen, wenn wir erkennen wie tief wir gesunken sind. Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, wie abhängig sie von ihrem tragbaren Telefon sind.

Deine Augen sind tatsächlich auch in der Lage, Dinge zu fokussieren, die sich nicht 10 Zentimeter vor deiner Nase befinden. Hör auf deine Sehnerven mit Pixeln zu schmerzen, sondern betrachte die andere Wirklichkeit. Das pulsierende Leben um dich herum hat nicht aufgehört zu existieren.

Gönne dir Pausen von diesem Gerät. Es kann viel aber es ist nicht allmächtig. Denn es kann keine tiefgründige Konversation, eine innige Umarmung oder Sonnenstrahlen auf deiner Haut ersetzen.

Das Smartphone lenkt dich nur vom Wesentlichen ab

Von den Dingen die wirklich zählen. Nutze die Vorteile eines Smartphones ohne in die Abhängigkeit zu driften. Es wird dir viel besser gehen.

Wie geht ihr damit um? Verbringt ihr zu viel Zeit am Smartphone oder könnt ihr abschalten und das Gerät für längere Zeit beiseitelegen?

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Bilder: Unsplash