Die Umstände sind perfekt. Besser könnte es eigentlich gar nicht sein. Du bist da wo viele sein wollen.

Die Sonne scheint, der Ozean ist still. Kein Windhauch trübt diese fantastische Szenerie.

Doch dir fehlt etwas.

Du hast den Job, auf den du so sehnsüchtig gewartet hast. Viele Semester und an der Uni, dutzende Praktika, Bewerbungen und viel Durchhaltevermögen haben dich dahin gebracht wo du immer sein wolltest. Dein Chef bietet dir einen wichtigen Posten an. Du darfst die Leiter der Karriere eine Stufe weiter hoch steigen.

Statt der Freude fühlst du nichts.

Der idealer Partner ist in deine Wirklichkeit getreten. Der Traum hat sich erfüllt. Wie lange warst du alleine und hast du dich nach diesem einen Menschen gesehnt? Wie viele Nächte hast du die Einsamkeit verflucht und schon die Hoffnung aufgegeben?

Nun ist alles perfekt.

Oder?

Warum bist du dann nicht glücklich?
Du hast doch gesagt, dass dir nur noch der richtige Job zum perfekten Glück fehlt.
Hast erzählt wie gut dein Leben wird, wenn du erst den richtigen Partner an deiner Seite hast.
Meintest du nicht, der Umzug in ein anderes Land würde dich zu einem komplett anderen viel lebensfroheren Menschen machen?

Sagtest du nicht, die Gehaltserhöhung würde dir endlich neue Perspektiven eröffnen?
Die Schönheits-Op zu einem perfekten Selbstbild verhelfen?
Die nächste Reise zur ultimativen Selbsterkenntnis?
Ich könnte die Liste noch ewig fortsetzen.
Doch wozu?

Kommt dir einiges bekannt vor?

Ist dein Wohlbefinden von äußeren Umständen abhängig?
Liegt es um die Ecke oder an der nächsten Weggabelung?
Nur noch ein paar Schritte entfernt. Du bist fast da.
Wenn du dich anstrengst, kannst du es beinahe schon mit den Fingerspitzen berühren.
Nur noch ein paar Zentimeter.
War es wieder nicht das was du wolltest?
Gerade, wenn du glaubst das ultimative Lebensglück in den Händen zu halten, entdeckst du Splitter in der glänzenden Fassade.
Es zerbricht, bevor du es in die Luft heben kannst.

 

Wieso dich scheinbar nichts glücklich machen kann

Denn es kann deinen Erwartungen nicht standhalten.
Nichts im Außen, kann deinen Erwartungen gerecht werden.
Denn ihr Hunger wächst mit jedem erfüllten Wunsch.

Wenn du dein Wohl von diesen Werten abhängig machst, wirst du immer wieder straucheln und stürzen.
Denn diese Dinge sind vergänglich. Sobald du dich anlehnst, fallen sie um.

Morgen schon kann der Konzern, in dem du gerade Abteilungsleiter geworden bist, bankrott gehen.
Die neue Kleidung ihren Reiz verlieren, bevor du sie ein zweites Mal angezogen hast. Oder eine Regenfront deinen Aufenthalt im tropischen Paradies öde und langweilig machen.

Willst du immer wieder aufs Neue in den Staub stürzen?

Oder reicht es nicht langsam?
Mache eine Pause bevor du dem nächsten Glücksversprechen hinterher stürmst.

Es bringt einfach nichts.
Dein Ego wird nie befriedigt sein. Es will immer mehr.
Es ist unzufrieden und braucht jedes Mal bessere, schönere, grandiosere und vollkommenere Anlaufpunkte.

Halt einfach an.

Denn das was du brauchst, ist bei dir.
Es war immer da.
In dir.

Du hast es nur vergessen.
Die Entscheidung über Glück oder Unglück triffst nur du.
Unabhängig von allen äußeren Konstanten.

Kehre zur inneren Ruhe zurück, die du auf deiner Jagd nach der ultimativen Erfüllung verloren hast.
Das wahre Glück findest du nirgendwo.

Du besitzt es schon längst.
Erinnere dich einfach daran.

 

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Fotos: Unsplash