Ich sehne mich nach Harmonie und Frieden. Ich freue mich, wenn mir Menschen freundlich und respektvoll begegnen. Doch ich mag es überhaupt nicht auf Scheinheiligkeit zu treffen.

Immer nett sein. Ja und Amen sagen. Dieses Verhalten wird in der Gesellschaft gern gesehen. Schließlich soll man Konflikte vermeiden. Die Verkäuferin lächelt. Der Kellner grinst. Der Kollege zieht krampfhaft die Mundwinkel nach oben.

Dabei lügen sie dich an

Vielleicht geht es ihnen miserabel aber das zuckrige Lächeln ist in ihr Gesicht betoniert. In diesem System soll alles glatt verlaufen. So funktioniert es am besten. Am schnellsten und effizientesten.

Durch die Brille der selektiven Wahrnehmungen sehen wir nicht, was sich hinter diesem starren Grinsen verbirgt. Denn auch wir wurden darauf getrimmt Everybody`s Darling zu sein.

Wen lügen wir an, wenn wir eine gute Miene zum bösen Spiel machen?

Beginnt es nicht bereits bei einem Blick in den Spiegel? Wenn der Tag beginnt, sollst du funktionieren.
Zur Schule, Uni oder Arbeit gehen. Alles tun was man von dir verlangt. Ein geöltes Rädchen im Getriebe sein.
Und dabei sollst du Spaß haben. Schließlich funktioniert das Leben so.

Zumindest suggerieren es uns die Medien und die Gesellschaft.
Beende die Schule. Studiere, strebe eine Karriere an. Kauf dir einen Haufen High-Tech, so viele Klamotten bis der Kleiderschrank aus allen Nähten platzt. Stehe mit deinem schicken Auto im Stau.
Such dir einen Partner. Gründe eine Familie. Vielleicht wirst du irgendwann Rente erhalten.
Sei glücklich!

Wenn du es nicht bist, machst du laut Gesellschaft etwas falsch. Denn das alles soll dir Glück bescheren.

Tut es nicht?

Vielleicht liegt es daran, dass diese Ziele Schall und Rauch sind und das eigentliche Problem kaschieren.
Nicht umsonst meinte Jiddu Krishnamurti einst:“Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.“

Bist du selbst Schuld, wenn du an Burn Out leidest 3

 

Das was das System dir abverlangt, ist nicht gesund

40 Stunden in der Woche sinnlose Dinge tun. Sich von Behörden stressen lassen, in Schlangen vor Ämtern stehen. Den Durchblick im Steuer-Jungle verlieren. Von Arzt zu Arzt rennen, sobald die mangelhafte Ernährung ihren Tribut zollt.

Wenn erste psychische Anzeichen auftreten, sollst du Pillen schlucken. Exzessiv Feiern gehen, Alkohol trinken. In dich hineinstopfen, was du im Kühlschrank findest. Stundenlang den neuesten Schrott im Fernsehen anschauen. Auf den blauen Bildschirm des Smartphones starren, bis du vergisst wer du bist.

Alles tun, um dich abzulenken

Burn-Out ist dein eigener Verdienst. Denn du bist Schuld, wenn es dir schlecht geht. Nicht das System. Siehst du nicht wie viel Spaß die anderen haben?
Siehst du nicht wie alle lächeln?

Auch sie verbiegen sich täglich und versuchen sich in die Schablone namens „Erfolgsmensch“ zu pressen. Denn das System soll schließlich am Laufen gehalten werden. Sie versuchen es so krampfhaft, dass sie sich eher Fehler bei sich selbst suchen. Wenn etwas nicht stimmt, liegt es an ihnen. Sie funktionieren nicht richtig.

Doch wie können so viele Menschen Schuld haben?
Wie kann es sein, dass Burn-Out bereits zur Normalität des Arbeitsalltags gehört?

Wir verbrennen uns selbst, statt Pause zu machen. Es ist normal geworden auszubrennen, statt Ruhe zu suchen. Auf der Überholspur der Arbeitswelt gibt es keinen Boxenstopp.

Es wird höchste Zeit auszusteigen

Nicht wir sind krank, sondern das System.
Immer mehr Menschen erkennen, dass die Vorgaben der Gesellschaft nicht unserer Gesundheit dienen.

Wir sollten eine Pause einlegen. Unsere Gesundheit ist kostbarer als irgendwelche Wachstumsraten.
Wenn du kurz vor einem Burn-Out stehst, solltest du dir Ruhe gönnen und überlegen, ob du so weitermachen willst.

Denn dein Leben sollte dir wichtiger sein, als ein Job, der dich Stück für Stück zerstört.

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Fotos: Unsplash

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