»Du verreist schon wieder?« Das Lächeln verschwindet aus Maries Gesicht. Sie versucht es festzuhalten aber es entweicht so schnell wie die Luft aus einem löchrigen Ballon.
Sie will sich für ihre Freundin freuen aber die Nachricht trifft sie wie ein Schlag.
»Für zwei Monate«, antwortet Linda. Sie spürt, dass ihre Neuigkeit nicht für Begeisterungsstürme sorgt.
»Aha. Geht das denn? Kannst du dir so lange freinehmen? Ist das nicht teuer?« Die Fragen schießen wie Pistolenkugeln aus Maries Mund.
»Ja. Ich habe eine Vertretung gefunden. Außerdem spare ich schon seit längerer Zeit. So teuer ist eine Reise nicht. Du könntest es dir auch locker leisten.«
»Ich muss noch die letzten Raten für mein Auto zahlen. Mein Freund muss noch seinen Kredit abbezahlen und mein Chef gibt mir niemals spontan frei.« Marie schüttelt den Kopf. »Ich würde gerne mehr Freizeit haben aber es geht nicht. Wer soll das alles bezahlen?«
»Du verdienst doch sehr gut. Du gibst es einfach für das Falsche aus«, erwidert Linda. »Schau mal wie viele unnötige Schulden ihr habt.«
»Ich brauche das alles. Es gehört zu meinem Leben.«
»Wirklich?« Linda zieht eine Braue hoch. »Dann wundere dich nicht, wenn du irgendwann einen Burn-Out bekommst, weil du dich für eine Blechkiste abrackerst. Drei Urlaubswochen im Monat reichen nicht aus, um sich zu erholen.«
Marie knirscht mit den Zähnen. »Ich würde gerne etwas ändern. Doch es ist nicht so leicht. Ich bin zu alt. Ich habe meinen sicheren Job und Angst alles zu verlieren.«
»Es ist niemals zu spät«, erwidert ihre Freundin. »Ich habe es auch geschafft.«
Träume vs. Sicherheitsdenken
Vielleicht befindest du dich auch in einem Alter, in dem sich scheinbar nichts mehr ändern lässt. Du hast eine Ausbildung gemacht, studiert und befindest dich seit vielen Jahren im Berufsleben.
Die Routine ist nicht wirklich das, was dir gefällt aber du hältst es ganz gut aus. Das Gehalt ist in Ordnung und du langweilst dich nicht zu Tode.
Aber es ist nicht das Leben, was du führen willst
Tief in deinem Herzen weißt du es aber du tust nichts dagegen.
Das Sicherheitsdenken ist zu groß.
Du stehst auf einem kleinen Felsen und die Angst um dich herum ist eine tiefe Schlucht. Du fürchtest den Sprung.
Du hast Angst abzustürzen.
Doch du könntest auch fliegen.
Denn dein Lebensweg ist nicht in Stein gemeißelt. Du selbst bist der Bildhauer der aus dem Kalkstein ein lebloses Gebilde oder eine wunderschöne Skulptur formt.
Egal in welchem Alter.
Warum es nie zu spät ist
Das Alter ist nur eine Zahl.
Natürlich ist unser Körper Veränderungen unterworfen und in der Jugend klappen einige Dinge besser aber das ist keine Ausrede.
Ausreden sind verschleierte Angst. Konfrontiere sie, statt dich von ihnen einlullen zu lassen.
Es ist egal ob du 50 oder 60 bist. Du hast vielleicht noch 30 Jahre vor dir, die du zu den intensiv und glücklich erleben kannst.
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