von Patricia | Jan 25, 2017 | Leben, Sinnsuche |
»Du verreist schon wieder?« Das Lächeln verschwindet aus Maries Gesicht. Sie versucht es festzuhalten aber es entweicht so schnell wie die Luft aus einem löchrigen Ballon.
Sie will sich für ihre Freundin freuen aber die Nachricht trifft sie wie ein Schlag.
»Für zwei Monate«, antwortet Linda. Sie spürt, dass ihre Neuigkeit nicht für Begeisterungsstürme sorgt.
»Aha. Geht das denn? Kannst du dir so lange freinehmen? Ist das nicht teuer?« Die Fragen schießen wie Pistolenkugeln aus Maries Mund.
»Ja. Ich habe eine Vertretung gefunden. Außerdem spare ich schon seit längerer Zeit. So teuer ist eine Reise nicht. Du könntest es dir auch locker leisten.«
»Ich muss noch die letzten Raten für mein Auto zahlen. Mein Freund muss noch seinen Kredit abbezahlen und mein Chef gibt mir niemals spontan frei.« Marie schüttelt den Kopf. »Ich würde gerne mehr Freizeit haben aber es geht nicht. Wer soll das alles bezahlen?«
»Du verdienst doch sehr gut. Du gibst es einfach für das Falsche aus«, erwidert Linda. »Schau mal wie viele unnötige Schulden ihr habt.«
»Ich brauche das alles. Es gehört zu meinem Leben.«
»Wirklich?« Linda zieht eine Braue hoch. »Dann wundere dich nicht, wenn du irgendwann einen Burn-Out bekommst, weil du dich für eine Blechkiste abrackerst. Drei Urlaubswochen im Monat reichen nicht aus, um sich zu erholen.«
Marie knirscht mit den Zähnen. »Ich würde gerne etwas ändern. Doch es ist nicht so leicht. Ich bin zu alt. Ich habe meinen sicheren Job und Angst alles zu verlieren.«
»Es ist niemals zu spät«, erwidert ihre Freundin. »Ich habe es auch geschafft.«
Träume vs. Sicherheitsdenken
Vielleicht befindest du dich auch in einem Alter, in dem sich scheinbar nichts mehr ändern lässt. Du hast eine Ausbildung gemacht, studiert und befindest dich seit vielen Jahren im Berufsleben.
Die Routine ist nicht wirklich das, was dir gefällt aber du hältst es ganz gut aus. Das Gehalt ist in Ordnung und du langweilst dich nicht zu Tode.
Aber es ist nicht das Leben, was du führen willst
Tief in deinem Herzen weißt du es aber du tust nichts dagegen.
Das Sicherheitsdenken ist zu groß.
Du stehst auf einem kleinen Felsen und die Angst um dich herum ist eine tiefe Schlucht. Du fürchtest den Sprung.
Du hast Angst abzustürzen.
Doch du könntest auch fliegen.
Denn dein Lebensweg ist nicht in Stein gemeißelt. Du selbst bist der Bildhauer der aus dem Kalkstein ein lebloses Gebilde oder eine wunderschöne Skulptur formt.
Egal in welchem Alter.
Warum es nie zu spät ist
Das Alter ist nur eine Zahl.
Natürlich ist unser Körper Veränderungen unterworfen und in der Jugend klappen einige Dinge besser aber das ist keine Ausrede.
Ausreden sind verschleierte Angst. Konfrontiere sie, statt dich von ihnen einlullen zu lassen.
Es ist egal ob du 50 oder 60 bist. Du hast vielleicht noch 30 Jahre vor dir, die du zu den intensiv und glücklich erleben kannst.
Bilder: Unsplash
von Patricia | Dez 14, 2016 | Leben, Sinnsuche |
Nicht jede Routine lässt sich vermeiden.
Er weiß bereits Sonntag wie sein nächster Tag beginnen wird.
Am Montag beginnt alles von vorne.
Es gibt kaum Abweichungen. Vielleicht regnet es oder es ist kühler als sonst. Seine Freundin hat sich die Haare dunkelblond gefärbt oder sein Hund muss zum Tierarzt aber sonst ändert sich nichts am Ablauf.
Es kann Kalenderwoche 34 oder 51 sein. Die Wiederholung hat sein Leben im Griff.
Es ist das Gleiche.
Er hat sich so sehr daran gewöhnt, dass er den Ablauf seines Lebens nichts mehr hinterfragt. Wie die Menschen, die sich morgens mit ihm in die U-Bahn drängen.
Es ist einfach dieses Leben zu akzeptieren, wenn es scheinbar keine Alternativen gibt.
Weil es alle anderen genauso machen.
Doch ist das vorgelebte Ideal wirklich das Richtige für ihn oder für dich? Nur weil es das gängige Gesellschaftsmodell ist?
Willst du es wiederholen?
Jeden Tag?
Möchtest du auf weiterhin Fließband stehen, das nach vorne fährt aber dich nirgendwo hin bringt? Umringt von Mauern, die jeglichen Bewegungsspielraum einschränken?
Oder willst du etwas in deinem Leben ändern?
Dann solltest du einen Blick auf die Dinge werfen, die sich wiederholen.
Vielleicht entdeckst du ein Muster.
Heute Abend geht die Sonne unter und morgen früh gleitet sie zum Horizont. Nach dem Winter wird der Frühling Einzug halten.
Es gibt Zyklen, an die wir uns gewöhnt haben.
Aber trifft es auf alle Bereiche deines Lebens zu?
Gefallen dir die Wiederholungen, die du selbst geschaffen hast? Macht es dir nichts aus, weitere 70 Tage das Gleiche wie heute zu tun?
Ja? Glückwunsch – dann machst du das Richtige aus deinem Leben. Wenn die Antwort weniger positiv ausfällt, solltest du etwas ändern.
Was wir wiederholen, zementiert sich
Auch im positiven Sinne. Du wirst ein Profi, wenn du regelmäßig trainierst. Du eignest dir Wissen an, indem du es wiederholst.
Doch nicht in jedem Bereich lohnt es sich.
Dort wo dein Tagesablauf zu einer ätzenden Routine verkommen ist, wird es Zeit für einen Neuanfang.
Vielleicht machst du dir jetzt am Jahresende Gedanken und lässt die letzten Monate Revue passieren..
Soll es im neuen Jahr so weitergehen wie bisher oder möchtest du etwas anderes?
Wiederhole nur das, was dir guttut.
Beginne ein neues Kapitel und folge deiner Leidenschaft.
Bilder: Unsplash
von Patricia | Okt 7, 2016 | Leben, Sinnsuche |
Es gibt Regeln, die niemand anzuzweifeln wagt.
Selbst, wenn sie keinen Sinn mehr ergeben.
Diese alten Gesetzestafeln verstauben schon.
Doch es kümmert die wenigsten Menschen.
Wir tun es, weil es uns von unseren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern vorgelebt wurde. Weil es schon immer so war. Weil Traditionen nicht gebrochen werden sollten.
Doch wiederholen wir damit nicht nur ihre Fehler immer wieder aufs Neue? Hier sind vier Dinge, die viele Menschen tun, obwohl sie niemandem helfen.
1. Sorgen machen
Morgen könnte die Welt untergehen. In einer Woche könnte deine letzte Stunde schlagen. Am nächsten Mittwoch könnte ein Erdbeben deine Heimatstadt in Schutt und Asche legen.
Doch wenn du dir darüber den Kopf zerbrichst, hast du keine Energie mehr für das Heute.
Du kannst dich auf bestimmte Ereignisse in deinem Leben nicht vorbereiten, egal wie lange du dir über deine mögliche Zukunft Gedanken machst.
Manchmal passiert es einfach. Und alle Sorgen aus den Jahren zuvor sind völlig unbegründet, weil du im Moment genau das richtige tust.
2. Es tun, weil alle andere es auch machen
Ich habe eine Freundin, die eine begabte Künstlerin ist. Doch sie traut sich nicht dieses Talent weiter zu entfalten.
Sie glaubt nicht, dass sie damit auf dem Arbeitsmarkt eine Chance hat.
Deswegen macht sie das, was ihre Eltern ihr vorgegeben haben. Sie quält sich durch ein Studium, das von ihrer Familie abgesegnet wurde. Sie tut es, weil ihr Vater und einige Verwandte früher das gleiche studiert haben.
Sie kann nicht ausbrechen, wie tausend andere. Wie viele Menschen fürchten sich davor ausgestoßen zu werden, wenn sie aus der Masse herausstechen?
3. Nichts hinterfragen
In der Schule bekommen die Kinder eine gute Note, wenn sie den Stoff aus dem Buch exakt wiedergeben. Die Lehranstalten hämmern Wissen in unsere Köpfe aber sie lassen einen wichtigen Punkt aus – das selbstständige Denken.
Die Bildung formt uns wie Ton. Dabei lernen wir in den wenigsten Fächern zu hinterfragen.
Das vorgekaute Wissen darf nicht angezweifelt werden. Wer anderer Meinung ist, wird mit schlechten Zensuren bestraft.
Wundert es euch da nicht, dass die meisten Menschen keine eigene Meinung haben?
Sie wiederholen die Worte aus den Abendnachrichten und Zeitungen. Ihre Meinungen sind Kopien. Sie geben etwas wieder, statt sich selbst damit zu beschäftigen.
4. Die gleichen Fehler wiederholen
Max hat sich geschworen nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren. Der letzte Kater war fatal. Er ist haarscharf an einer Alkoholvergiftung vorbeigeschrammt.
Doch heute Abend darf er nicht kneifen. Seine Kumpels zählen auf ihn.
Nur noch ein Bier. Ein winziger Shot.
Er weiß, dass es ein Fehler ist. Aber er kann einfach nicht anders.
Fehler gehören zu unserem Lernprozess. Doch wenn wir eine Situation immer und immer wieder erleben, läuft etwas falsch.
Denn dann lernen wir nichts daraus.
Es gibt da draußen so viele Menschen, die sich beklagen, dass ihr neuer Kollege genauso aggressiv ist, wie die zwei davor.
Leute, die immer wieder die gleiche Probleme bekommen.
Individuen, die sich beschweren, ohne etwas zu ändern.
Die Wiederholung von uralten, verwitterten Glaubenssätzen bringt uns keinen Zentimeter weiter.
Wir verharren auf der Stelle.
Das Alte wird wie in der Trommel der Waschmaschine gedreht.
Der Kreisel dreht sich und dreht sich.
Wann wollen wir etwas ändern?
Es wird Zeit neue Wege zu gehen. Das Alte kann uns dienen und uns etwas beibringen.
Aber wir sind nicht hier, um die Vergangenheit zu wiederholen, sondern um eine neue Zukunft zu schaffen.
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Bilder: Unsplash