Die beste Methode, um deine Lebenszeit zu töten

Die beste Methode, um deine Lebenszeit zu töten

Kann man Zeit töten?
Es geht.
Ich habe diese Erfahrung mehr als einmal gemacht.

Während des Studiums habe ich ab und an Promotionjobs angenommen. Viele davon war eine Abwechslung zum Uni-Alltag und eine gute Einnahmequelle.

Doch es gab auch Jobs, die der blanke Horror waren.

Einer davon ließ mich am Sinn der Arbeit zweifeln.
Ich dachte die ganze Zeit darüber nach, was ich alles in diesem Moment anstellen könnte:

Mein Buch weiterschreiben, tanzen, trainieren, tagträumen.

Stattdessen stand ich in irgendeinem Konsumtempel und wurde von der Filialleiterin darauf hin gewiesen, dass sie es nicht gerne sehe, wenn ich mich am Stehtisch abstütze.

Ich durfte auch nicht gestikulieren. Jede große Bewegung konnte eine Lawine auslösen.

Ihr missfiel alles Auffällige.
Jeder hier musste schwarz tragen.
Niemand durfte von der Norm abweichen und sich einen Ausfall erlauben.

Ich war für sie ein bunter Paradiesvogel, den sie unbedingt in einer einheitlichen Farbe streichen musste, so wie sie es bei ihren Untergebenen getan hat.
Sie schnitt allen ihre Ecken und Kanten ab und polierte ihre Mitarbeiter zu einheitlichen Steinen.

Ich fragte mich, was ich hier verloren hatte und überlegte ernsthaft ob ich eine Vertragsstrafe riskieren sollte. Denn der Wunsch diesen Job abzubrechen wurde gigantisch groß..

Doch ich zog es durch. Irgendwie würde dieser Tag schon vergehen. Immerhin bekam ich Geld dafür.

Es gibt kaum eine effizientere Methode Lebenszeit zu töten

Seit diesem Tag weiß ich, wie sich Gefangene fühlen müssen, die sich hinter Gitterstäben befinden.
Ich weiß wie es sich anfühlt, wenn eine Sekunde zu einer Stunde wird und die Zeit einfach nicht vergehen will.

Ich habe mich gefragt warum sich diese Mitarbeiter tagein- tagaus in diesen Laden stellen, ihre Persönlichkeit in ein winziges Päckchen quetschen und sie bis zum Feierabend ins Schließfach sperren.
Ich konnte hautnah sehen wie sie zu  roboterartigen Dienstleistern werden, denen das Lächeln ins Gesicht tätowiert ist.

Sie waren nett aber unter der Oberfläche alles andere als hilfsbereit. Ihr Grinsen war unecht, genauso falsch wie die künstliche Welt, in der sie die meiste Zeit ihres Tages verbrachten.

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Ich war ein Alien für sie.
Weil ich mich einfach nicht anpassen wollte. Selbst die Chefin schaffte es nicht mich umzukrempeln.

Sofort griff sie zu anderen Mitteln. Sie teilte mir mit liebreizender Stimme mit, was mir blühte, wenn ich mich nicht an die Regeln hielt.

Ich fragte mich nur von welchen Regeln sie sprach. Das war völliger Unsinn. Sie tat so, als ob ich randaliert oder Ware zerstört hätte.

Was machst du mit deiner Zeit?

In was für einer Welt war ich nur gelandet?
Ich verfluchte den Tag, an dem ich den Vertrag unterschrieben hatte und segnete den Moment, in dem ich diesen Ort verlassen konnte.

Das hier war eine Strafe.
Aber auch eine Erfahrung.
Ich fand heraus wie man effizient Zeit töten kann.

Und was ich auf keinen Fall in meinem Leben tun will.
Dieser Nebenjob hat mir dabei geholfen Dinge klarer zu sehen.

Etwas zu tun, was nicht deiner Natur entspricht, wird dir schaden. Dich zu zwingen durchzuhalten, die Zähne zusammenzubeißen und zu lächeln, obwohl in dir ein Sturm wütet, ist der beste Weg dein Leben in den Sand zu setzen.
So verrinnt deine Zeit ohne, dass du sie auskosten kannst.

Der Fall ins kalte Wasser hat mir geholfen schwimmen zu lernen.
Ich will meine Lebenszeit nicht töten, sondern jeden Moment nutzen.
Denn er ist kostbar.

Vielleicht hast du ähnliche Situationen erlebt. Steige aus und beende alles, was dich quält.
Finde etwas, das dich am Ende des Tages mit Freiden erfüllt.

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Bilder: Unsplash

Warum du dir schadest, wenn du nicht tust, was du liebst

Warum du dir schadest, wenn du nicht tust, was du liebst

Vor ein paar Tagen gelangte ich bei einer Recherche auf das Forum einer bekannten Frauenzeitschrift.
Eine Menge Mode und unsinnige Diät-Tipps.
Ich wollte weiterklicken, als mein Blick an einem Post hängen blieb.

Eine junge Frau teilte ihre Leidensgeschichte mit der Leser-Community. Ich las den langen Post und fühlte ihren Schmerz.
Sie befand sich in einem Job, der sie kaputt machte.

Aber sie wagte nicht etwas zu sagen, denn sie war lange arbeitslos gewesen und wollte nicht wieder alles vergeigen.
Sie hatte Angst vor der Kündigung. Die Kollegen mieden sie und der Chef war ein Monster.

Eigentlich 3 gute Gründe diesen Laden auf schnellstem Wege zu verlassen. Doch sie wollte es durchziehen. Schließlich brauchte sie das Geld und das Gefühl etwas zu tun. Außerdem fürchtete sie ihr gesellschaftliches Ansehen zu verlieren. Sie wollte keineswegs als faule Schmarotzerin abgestempelt werden.

Warum schaden sich so viele Menschen selbst?

Diese Frau war nicht die Einzige.
Ich stöberte in diesem Forum und entdeckte zahlreiche weitere Posts dieser Art. Es waren Menschen, die ihren Job hassten aber nichts dagegen tun konnten. In ihren Augen schien die Situation ausweglos.

Ich wusste zuvor gar nicht, dass es einen Begriff namens ‚Boreout‘ gibt.
Er ist von Burn-Out und boredom(englisch für Langeweile) abgeleitet und beschreibt die Folgen der permanenten Langeweile und Unterforderung im 08/15 Job.

Unglaublich viele Gedanken gingen mir durch den Kopf.
Was hält diese Menschen in ihrem Beruf?
Warum gehen sie nicht einfach, wenn sie dort so sehr leiden?

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Es ist Angst

Sie haben Angst nicht genug Geld zu verdienen.
Sie fürchten sich ihr soziales Ansehen zu verlieren.
Sie sorgen sich um die Zukunft.
Der Gedanke ihre Komfortzone zu verlassen, bereitet ihnen Panik.

Dabei dominieren Langeweile und Stress ihren Alltag. Ihre Kräfte werden entweder überhaupt nicht genutzt oder überstrapaziert. Ich habe die Trauer und den Frust zwischen den Zeilen erkannt. Genauso wie die Ausweglosigkeit.

Dabei gibt es einen Weg aus diesem Kreislauf

Unser Körper sendet uns Signale.
Das Unwohlsein und die unterschwellige Angst sind Alarmsysteme, die nicht ignoriert werden sollten. Denn tief im Inneren wissen wir was wir nicht wollen.

Quält euch nicht.
Es gibt Möglichkeiten auf anderem Wege Geld zu verdienen. Wenn ihr euch in einer ähnlichen Situation befindet, dann steigt aus.

Verschwendet eure kostbaren Kräfte nicht für sinnlose Tätigkeiten am Schreibtisch einer nichtssagenden Firma.
Sucht nach anderen Optionen.

Findet das, was euch Spaß macht und investiert eure Kraft in diese Projekte.
Fangt langsam, nebenbei an. Ihr müsst nicht sofort alles hinwerfen, den Boss anschreien und die fiesen Kollegen zurechtweisen.

Beginnt in eurem Tempo, aber macht etwas. Was bringt ein langes Leben, wenn ihr euch 30-40 Jahre durch einen Job kämpft, der euch eure letzten Reserven raubt?

Wir leben jetzt.
Und jetzt ist die Zeit zu überdenken wem du deine Energie gibst.
Setze sie für dich selbst und für Dinge ein, die sich richtig anfühlen.

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Bilder: Unsplash

Warum du keine Karriere anstreben solltest

Warum du keine Karriere anstreben solltest

Orientierungslos stand sie am Bahnhof.
Der Zug leerte sich. Menschen strömten an ihr vorbei. Sie hörte Wortfetzen und Ansagen. Kaffeegeruch drang in ihre Nase.

Hier war sie nun.
Angekommen in der großen Stadt, um ihr Glück zu versuchen.
Sie wollte tun, wovon sie immer geträumt hatte.

Es war Zeit ihre große Karriere in Angriff zu nehmen.
Genauso wie ihr Vorbild. Sie wollte den gleichen Weg gehen.
Denn er hatte einer anderen Person Erfolg beschert.

Sie hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Sie wusste was zu tun war. Sie arbeitete Listen ab und legte das richtige Verhalten an den Tag.

Sie dachte immer darüber nach, was den anderen gefallen könnte. Sie änderte ihre Art zu sprechen. Ihre Mimik und Gestik.

Immer wieder dachte sie darüber nach, was sie erfolgreich machen könnte. Sie probierte aus, was gut bei den Kunden ankommen könnte. Tat Dinge, die sie bei den Kollegen sympathischer machen würden.

Ihre Persönlichkeit wurde zu einer Knetmasse, die sie formte und verbog. Sie wollte um jeden Preis erfolgreich sein.

Erfolg war für sie ein Synonym für ein erfülltes Leben. Doch statt Erfüllung fand sie Erschöpfung. Anstelle von Schönheit erwartete sie Stress. Statt einem Traum hielt ihr Alltag Trostlosigkeit für sie bereit.

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Ihre Karriere hatte sie innerhalb kürzester Zeit zerfressen.
Ausgehöhlt und in einen Schatten verwandelt.
Die Motivation war versiegt. Sie musste sich zwingen den Wecker morgens nicht zu zerschmettern.

Egal wie viel Kaffee sie hinunterwürgte, sie konnte die Monotonie nicht ertränken. Das, was sie wollte, war zu viel für sie. Ihr Leben sollte doch voller Glück sein, warum empfand sie nichts?

Karriere oder nicht?

Erfolg ist das, was in unserer Gesellschaft als erstrebenswert betrachtet wird. Eine erfolgreiche Karriere bedeutet, dass wir es geschafft haben.

Aber was erreichen wir dadurch?
Siehst du da draußen im Hochhaus-Dschungel so viele glückliche Gesichter? Oder ist nicht eher das Gegenteil der Fall? Burnout, Depressionen, Krankheiten stehen an der Tagesordnung.

Wo rennst du hin?

Schneller, höher, weiter.
Es geht darum produktiv zu sein und einen Beitrag zu leisten.
Doch ist es wirklich das ultimative Ziel in unserem Leben?
Oder wird uns diese Botschaft nicht so lange eingehämmert, bis wir der Karriere blind hinterherlaufen?

Überdenke deine Prioritäten

Ist beruflicher Erfolg wirklich das, was in deinem Leben zählt?
Wäre dein Leben ohne Arbeit sinnlos?
Oder hast du die Glaubenssätze bereits so stark verinnerlicht, dass du sie zu Gesetzessäulen erstarrt sind?

Egal was du in deinem Beruf leistest, in ein paar Jahren wird es nicht mehr wichtig sein.
Alles fällt irgendwann der Zeit zum Opfer.

Was erschaffst du?

Ist deine Arbeit ein Dienst am Allgemeinwohl?
Oder sinnloser Papierkram, der das Leben anderer Menschen erschwert und Bäume abholzt?
Bringt es den Leuten etwas oder schadet es ihnen vielleicht sogar?

Deine Arbeit sollte dich erfüllen.
Deine Karriere sollte dein Herz zum Singen bringen.
Tue es nicht, um des Geldes willen. Oder weil es dir Ansehen bringt.

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Bilder: Unsplash

Ist dein Job ein Ablenkungsmechanismus?

Ist dein Job ein Ablenkungsmechanismus?

Wie viele Menschen würden sich ohne Arbeit nutzlos fühlen?
Wir sind ein Teil der Gesellschaft. Ein Mosaikstückchen vom großen Bild. Als dieses Puzzleteil sind wir verpflichtet, etwas zu tun. Denn sonst könnte alles auseinanderfallen.

Denn jeder ist ein unverzichtbares Rädchen. Mit Aufgaben und Verpflichtungen.
Oder nicht?

Es ist schön, wenn deine Tätigkeit nicht nur deine Grundbedürfnisse deckt, sondern dir darüber hinaus auch Spaß macht.

So etwas kommt nicht häufig vor.
Lebe dich aus. Versinke im Schaffensprozess.
Aber gib Acht.

Ist dein Beruf ein Ablenkungsmechanismus, den du nicht sofort enttarnen kannst?

Du wurdest vom Bildungssystem sorgfältig darauf vorbereitet, viele Stunden in der Woche einer Arbeit nachzugehen. Du hast gelernt, dass es keine anderen Alternativen gibt.

Also hast du dich mit diesem Schicksal arrangiert. Mehr noch, du bist in einen Sog geraten, der deinen Kopf ausgeschaltet hat.

Wenn die Pflicht ruft, bleibt keine Zeit für Selbstreflektion.
Dein Handeln und Denken ist ganz darauf ausgerichtet Aufgaben zu erledigen.
Angelegenheiten, die mit dir rein gar nichts zu tun haben.

Versteckst du dich hinter deinem Job?

Du erfüllst einen Dienst, der dich von dir selbst ablenkt. Denn im Tätigkeitstaumel verreist dein Bewusstsein an ferne Orte.
Es flieht vor Sorgen und kehrt Problemen den Rücken.

Scheintätigkeiten werden zur Prioritäten und verdrängen all deine Bedenken. Dein wahres Ich spielt auf Arbeit nur eine untergeordnete Rolle. Denn es hindert dich bei der Bewältigung deiner Aufgaben.

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Auf Arbeit kannst du wunderbar vor dir selbst weglaufen

Es ist gar nicht so schwer zum Workaholic zu werden. Die Grenze zwischen gesunder Produktivität und Überarbeitung ist ein dünner Bleistiftstrich.

Viele Menschen radieren ihn aus, weil es sich so befreiend anfühlt, die Rufe der Seele zu ignorieren.
Auf der Arbeit leben sie ein zweites Leben. Eine Existenz in einem sterilen und überschaubaren Schuhkarton.

Einfach und unkompliziert. Sie bauen sich Mauern, die sie vor sich selbst schützen sollen. In Seifenblasen lässt sich der Alltag einfacher meistern.

Er ist vorgezeichnet. Die Tage verlaufen ohne böse Überraschungen. Doch auch ohne Höhen und Tiefen.
Komplett ohne Highlights.
Entzweit. Geteilt Arbeit und Privatsphäre. Gesplittet. Schizophren. Seelenlos.

Bis es zur Explosion kommt. Irgendwann bricht die Krankheit aus. Denn keine Ablenkung kann die Symptome lange kaschieren.

Ablenkungen lauert überall. Doch an den offensichtlichsten Orten, übersehen wir sie schnell

Erkennst du dich in einigen Punkten wieder?
Tauchst du gerne in die Arbeit, um vor deinen Sorgen wegzurennen? Glaubst du etwas tun zu müssen, um dich gut zu fühlen?

Dann hinterfrage denn Sinn deines Jobs.
Aus welchen Gründen hast du diese Arbeit gewählt? Bringt sie dich weiter oder zerstreut sie dein Bewusstsein und verkürzt die Zeit, die du allein mit deinen Gedanken verbringst?

Fliehe nicht vor dir selbst. Höre an, was dein Unterbewusstsein dir erzählen will. Egal wie hart es klingen mag. Wenn du immer wegläufst, brichst du irgendwann vor Erschöpfung zusammen.

Erkenne die Fluchtmechanismen und bleibe bewusst.
Heile den Schmerz, statt reißaus zu nehmen.
Auf diese Weise kannst du vieles in deinem Leben verändern.


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Bilder:Unsplash

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Exymetrie 1. Prelude
Folge dem Pfad, der für dich bestimmt ist